Portrait von Gotthold Hermann Bohne

Ursprünglich sollte Prof. Bohne im Mai 1954 von Hans Purrmann in Montagnola Di Lugano gemalt werden. Da er erkrankte, konnte Bohne die Reise zu dem im Tessin lebenden Künstler nicht antreten. Ende August 1954 musste sich Purrmann in München operieren lassen, sodass wieder keine Sitzungen stattfinden konnten. Nach dem Tod von Prof. Bohne war kein Porträt von ihm vorhanden, bis sich Hermann Jahrreiß 1961 bereit erklärte, seinen ehemaligen Kollegen zu malen. Das Bild entstand aus den persönlichen Erinnerungen und aufgrund von Rötelskizzen, die Jahrreiß zu Lebzeiten von Bohne gezeichnet hatte. Jahrreiß porträtierte seinen Kollegen im schweren dunkelvioletten Rektortalar stehend in Frontalansicht vor grünem Hintergrund. Die Blockhaftigkeit der Figur wird durch das Anschneiden der breiten Schultern von den seitlichen Bildrändern verstärkt. Dem gegenüberstehenden Betrachter bleibt hier keine Ausweichmöglichkeit und er muss sich dem durchdringenden, strengen Blick des Kriminologen stellen.