Portrait von Ernst Klenk

Anton Räderscheidt legte das Porträt von Ernst Klenk mit dynamischen Pinselzügen an. Der Hintergrund ist mit breiten Linien gestaltet und auch die Rektorkette, den Talar und die Hände skizzierte der Künstler nur grob. Allein das Gesicht malte Räderscheidt detailreicher. Die Physiognomie des Chemieprofessors ist charakteristisch wiedergegeben. Ernst Klenk trägt den dunkelvioletten Rektortalar mit der großen Rektorkette und sitzt vor einer monochrom-dunkelblauen Fläche. Seine Hände liegen auf den Oberschenkeln auf, wobei die Rechte leicht angespannt ist. Die Schultern bilden sich unter dem breiten Pelzbesatz und der Kette nicht ab und scheinen unter dem schweren, diagonal nach unten abfallenden Ornat zusammenzusinken. Zahlreiche Porträts des Künstlers zeichnen sich in den 60er Jahren durch einen größeren Eigenwert der Farbe aus. Insbesondere seine Selbstporträts dienten ihm als Feld für expressive Farbkompositionen und können als Vorbilder für die Malerei der "Neuen Wilden“ gelten. Im Bildnis von Professor Klenk sind solche Ansätze vorhanden, Räderscheidt ordnete sie aber offenbar der eindeutigen Wiedererkennbarkeit des Rektors unter.