Portrait von Clemens Menze

19 Jahre nachdem Franz Josef Blaschke die Bilder der Rektoren Jahrreiß, Schulten und Kuhn gemalt hatte, erhielt er den Auftrag für das Porträt von Clemens Menze. Seine Malweise ist verändert und nicht mehr mit den früheren, intensiv bearbeiteten und modellierten Bildnissen vergleichbar. Eher noch zeigt es Parallelen zu dem Porträt Ernst Klenks von seinem befreundeten Künstlerkollegen Anton Räderscheidt. Die Farbigkeit ist wesentlich reduzierter und Blaschke gestaltete den Hintergrund als monochrom dunkelblaue Fläche mit großzügigem Farbauftrag. Im Vergleich zu den Porträts der 1950er Jahre sitzt der Rektor nicht mehr im Talar, wenn auch mit großer Rektorkette Modell. Menze ist dem Betrachter gegenübergestellt, blickt diesen aber nicht um Zustimmung erheischend an. Die Komposition richtete Blaschke ganz auf eine symmetrische Ordnung des Bildes aus. Kopf, Krawatte, Universitätssiegel und die vor dem Körper zusammengefalteten Hände liegen auf der Mittellinie, wodurch die Klarheit und Konzentration der Körperhaltung des Pädagogikprofessors zum Tragen kommt.