Karolus Lodenkämper

* 30.09.1943

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Karolus Lodenkämper/Ludger Bruckmann wurde am 30. September 1943 in Walsrode geboren. Von 1963-68 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rolf Sackenheim, Teo Otto und Heribert Faßbender. Nach einer anfänglichen Beschäftigung mit der freien Malerei spezialisierte sich Lodenkämper seit 1967 auf ein schabloniertes Spritzverfahren. Mit dieser Methode schaltete er die Handschriftlichkeit und die bei einem offenen Malprozess entstehenden zufälligen Wirkungen aus. Seine Absicht war es, Kunst und Technik miteinander zu verbinden. Er verzichtete deshalb auch darauf, eigene Motive zu schaffen und verwendete stattdessen Bilder aus Zeitschriften. Diese Vorlagen projizierte er auf Folien und gestaltete sie zu einer surrealen Popwelt. Seine Bilder überspannte er anschließend mit einer zweiten Kunststoff-Folie und ließ zwischen Bild und Folie eine Luftschicht entstehen. Durch den ständig wechselnden Lichteinfall verschwimmen die Grenzen der Gegenstände wie bei einem "Sfumato"-Effekt und betonen den traumhaften Charakter seiner Bildschöpfungen. In den Jahren 1969-74 beschäftigte sich Lodenkämper in erster Linie mit weiblichen Aktfiguren, die zu einem persönlichen Markenzeichen wurden. Dann begann er die Vorlagen und Motive für seine Bilder selbst herzustellen. Anfangs fotografierte er seine Modelle in ungewohnten Zusammenhängen, später nahm er sich selbst mittels Fernauslöser auf. Von 1977-78 entstanden Wasserbilder und Porträts, die er als Fingerübungen bezeichnete. Von 1979-80 arbeitete er an Selbstporträts und Atelierstillleben. In dieser Zeit erhielt er auch den Auftrag für das Porträt von Rektor Willeke, das im Mai 1980 in der Galerie "Der Spiegel" in Köln ausgestellt wurde. Nach einer zehnjährigen Unterbrechung seiner künstlerischen Arbeit von 1989-99 begann Karolus Lodenkämper unter dem Namen Ludger Bruckmann erneut mit der Malerei. Seitdem komponiert er vor allem naturalistische Stillleben und Porträts, die er aber nun nicht mehr durch ein technisches Verfahren herstellt, sondern in altmeisterlichem Stil mit Pinsel und Ölfarben. Schon früh wurden seine Bilder in renommierten Galerien und Ausstellungshäusern gezeigt. 1966 in der Ausstellung "Kunstpreis der Jugend Baden-Baden", 1967 in "Junger Westen Recklinghausen", im Folkwangmuseum Essen, auf dem Kunstmarkt in Köln, in der Ausstellung "Tendances" in Paris, 1969 im Museum am Ostwall in Dortmund. Danach auch in den Galerien "nächst St. Stephan" in Wien, Galerie Gunar sowie Galerie Niepel in Düsseldorf, Galerie Orangerie Reinz in Köln, Galerie Levi in Hamburg, Galerie Negru in Paris, Galerie Europalia in Brüssel und Galerie Sindin in New York. Im April 2004 präsentierte die Galerie "Kunsthuis van het Oosten" in Enschede 60 seiner neuen Bilder.

Quellen: Kat.: Bildblöcke. Schaumstoffräume. Karolus Lodenkämper. Ferdinand Spindel, Dortmund, Museum am Ostwall, 1969; Kat.: Lodenkämper, Paris, Galerie Octave Negru, 1975; Kat.: Karolus Lodenkämper, Galerie Orangerie Reinz, Köln 1980, Kat.: Kunst in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1985, Berlin, Nationalgalerie, 1985/86, S. 540.